Palmöl – der Tod des Regenwaldes ?

Flora und Fauna Borneos werden zerstört

Mit 30 % Marktanteil ist Palmöl das meist angebaute Pflanzenöl der Welt – Tendenz leider steigend.
Ursprünglich war die Ölpalme in Afrika heimisch, aber heute sind die wichtigsten Anbauländer Indonesien und Malaysia, die gemeinsam 85 % der Weltproduktion erzeugen.
Laut WWF plant allein Indonesien die Plantagen bis 2025 auf 20 Millionen Hektar auszudehnen – die Hälfte davon soll auf Borneo Platz finden, was einer Katastrophe gleichkommt, denn durch die Brandrodungen gelangen riesige Mengen an CO2 in die Atmosphäre.
Doch nicht nur das Klima leidet: Mit dem Regenwald verschwinden seltene Tierarten wie der Orang-Utan, der Borneo-Zwergelefant und der Sumatra-Tiger. Alleine in den Jahren 1999 – 2015 verschwanden 100.000 Orang-Utans auf Borneo.
Aber auch Kleinbauern und Indigene, die den Wald über Generationen bewohnen und beschützen, werden oft brutal von ihrem Land vertrieben.
Und das alles damit einige Wenige satte Gewinne einstreifen.

Palmöl gefährdet die Gesundheit
(Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit)

Aber nicht nur für Borneo hat der steigende Palmölkonsum Auswirkungen. Auch für uns Konsumenten gibt es große Gefahren.
Bei der Verarbeitung von Palmöl können krebserregende Stoffe entstehen. Beim Erhitzen des Öls werden sogenannte 3-MCPD- und Glycidol-Fettsäureester gebildet. Bei der Verdauung kann aus 3-MCPD-Fettsäureestern MCPD entstehen, welches im Verdacht steht, das Krebsrisiko zu erhöhen.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat eine erste umfängliche Risikobewertung (für MCPD-Fettsäureester, Glycidyl-Fettsäureester und freies MCPD in Lebensmitteln) durchgeführt, die am 3. Mai 2016 veröffentlicht wurde (www.efsa.europe.eu).
Dabei wurde etwa die maximal tolerierbare tägliche Aufnahmemenge für 3-MCPD (Summe Ester und freie Verbindung) herabgesetzt. Hierdurch ergibt sich nun insbesondere für Lebensmittel, die von Kindern bis zehn Jahren verzehrt werden, die Notwendigkeit, die Bemühungen zur Reduzierung der 3-MCPD-Fettsäureester noch einmal zu verstärken.

Im Falle der Glycidyl-Fettsäureester hat die EFSA bestätigt, dass es sich dabei um ein genotoxisches Karzinogen handelt und folglich die Minimierungsbemühungen unverändert weitergeführt werden müssen.
Und das alles damit einige Wenige satte Gewinne einstreifen.

Was kann ich als Konsumentin tun ?

Für mich heisst das, dass ich beim Einkaufen von Fertig- oder Halbfertigprodukten genau darauf achte, dass ja kein Palmöl enthalten ist.
Manchmal kann man leicht ausweichen zum Beispiel bei Blätterteig, aber bei anderen – wie etwa den Backerbsen – muss man lange suchen, sie selbst machen oder einfach darauf verzichten. Backerbsen enthalten meist über 30% Fett und sind fast alle mit Palmöl hergestellt.
Das heißt aber auch, dass ich meinen Enkeln erklären muss, dass selbstgemachte Marmelade in den Palatschinken gesünder ist als ihre heiß geliebte Nougatcreme.
Und das alles damit einige Wenige satte Gewinne einstreifen.

Was macht der Regenwald im Tank?

Als ich “Biodiesel” das erste Mal hörte, war ich positiv angetan. Ich fahre ja auch ein Auto und habe ein schlechtes Gewissen wegen der Abgase, mit denen ich damit die Um- und Nachwelt belaste. Biosprit wäre da doch eine wunderbare Möglichkeit der Umwelt weniger zu schaden.
Im Gegenteil: Biodiesel schadet der Umwelt ganz besonders und fördert den Hunger in der Welt.
Der überwiegende Teil der Palmölplantagen wird heute nämlich zur Produktion von Biodiesel errichtet. Die Brandrodungen, die Enteignung der Kleinbauern, die Vernichtung der ursprünglichen Tier- und Pflanzenwelt sind die Folge davon.
Aber noch schlimmer ergeht den Bauern, die ihre ohnehin kleinen Felder und damit ihre Lebensgrundlage verlieren.

Und das alles damit einige Wenige satte Gewinne einstreifen.