Zubereitung – schnell und simpel
Ich entferne die Stiele und die groben Blätter und lasse die Blüten einen halben Tag auf einem Stück Küchenrolle locker liegen und dadurch leicht antrocknen, damit kein Schimmel entsteht.
Nach etwa 6 Stunden schichte und drücke ich die Blüten fest in ein sauberes Glas und fülle es mit Öl (Olivenöl oder Mandelöl verwende ich am liebsten) ganz auf.
4 – 6 Wochen braucht das Öl nun Sonne. Ich schüttle das Glas alle paar Tage.
In dieser Zeit färbt sich das Öl wunderbar rot.
Nun seihe ich es durch ein feines, flusenfreies Tuch und fülle es in eine dunkelbraune Flasche, denn jetzt braucht das Öl kein Licht mehr.
Bereits nach 2 Tagen hat sich das Öl rot verfärbt.
Da manche Menschen lieber Cremen statt Öl verwenden, werde ich Anfang August ein Rezept veröffentlichen, das zeigt, wie einfach man aus Johanniskrautöl eine feine Creme machen kann.
Mittel für Körper und Seele
Johanniskraut wird von vielen Menschen als Beruhigungsmittel, Antidepressivum, Mittel bei Wechselbeschwerden oder zur Stärkung bei Herz-Kreislaufschwäche geschätzt.
Ich stelle euch aber heute nicht die innerliche sondern die äußerliche Anwendung vor.
Einreiben wirkt schmerzlindernd
Das rote Johanniskrautöl hilft wunderbar bei Zerrungen, Quetschungen und Muskelschmerzen.
Aber auch bei Hexenschuss oder Gicht soll es Erleichterung bringen.
Eine Bäuerin im Ennstal empfiehlt es besonders bei Verbrennungen und schlecht heilenden Wunden, denn Johanniskraut wirkt entzündungshemmend. Sie verwendet das Öl sogar bei frischen Wunden, weil es adstringierend (zusammenziehend) und antibakteriell wirkt, hilft es Wunden zu schließen. Das allerdings habe ich nie probiert – ich war bisher einfach zu feig 🙁
Hautpflege
Auch zur Pflege empfindlicher oder unreiner Haut ist das Rotöl gut geeignet. Ebenso gut ist es gegen Altersflecken – ich probiere das heuer an einem speziellen Fleck im Gesicht – mal sehen, was ich euch nach ein paar Wochen berichten kann.
Narbenpflege
Wichtig ist das Johannsikrautöl auf alle Fälle zur Narbenpflege, das habe ich selbst nach einer Knie-OP erlebt. Man muss das Öl halt wirklich 3x täglich einmassieren.
Geburtsvorbereitung
Hebammen empfehlen den Vaginalbereich vorbeugend mit dem Johanniskrautöl einzumassieren um das Gewebe geschmeidiger zu machen und damit Dammrissen vorzubeugen.
Johanniskrautöl gegen Neurodermitis
Dass Johanniskrautöl gegen Neurodermitis hilft, weiß ich nur aus der einschlägigen Literatur, selbst habe ich damit noch keine Erfahrung gemacht. Einen Versuch wäre es aber sicher wert.
Linderung bei Spannungskopfschmerzen
Migräneattacken im Anfangsstadium oder Spannungskopfschmerz lassen sich häufig durch Nackenmassagen mit Johanniskrautöl stoppen. Die Beweglichkeit setzt dann schneller wieder ein und man kann den Alltag besser bewältigen.
Haarpflege
Ein paar Tropfen Johanniskrautöl eine Stunde vor dem Haarewaschen in die Kopfhaut einmassieren kräftigt die Haare bis in die Wurzeln und intensiviert die natürliche Farbe.
Wer keine Medikamente einnimmt oder das Johanniskrautöl nur kurzfristig gegen akute Beschwerden benutzt, muss keinerlei Bedenken haben.
Bei intensiver Anwendung des Johanniskrautöls sind allfällige Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten möglich. Auch die erhöhte Photosensibilität der Haut ist zu beachten.
Vorsicht gilt für Patienten, die beispielsweise immununterdrückende, blutdrucksenkende oder blutverdünnende Arzneien einnehmen: Hier wird die Wirkung durch Johanniskraut stark eingeschränkt. Auch eine Abschwächung von hormonellen Verhütungsmitteln kann eintreten.
Mit derartigen Wechselwirkungen ist allerdings erst zu rechnen, wenn über ein bis zwei Wochen hinaus eine erhöhte Konzentration der Wirkstoffe im Blut nachweisbar ist. Im Zweifelsfalle sollte der Arzt befragt werden.